„Nach vielen Jahren des Schweigens, bedingt durch den Krieg, werden im Sommer 1946 nach Rückkehr vieler Kriegsgefangener und allmählich steigendem Interesse für das Deutsche Lied Stimmen laut, die regelmäßigen Übungsabende des Vereins doch wieder aufzunehmen. Auf Beschluss des alten Vorstandes (der Vorkriegszeit) wird im Herbst (1946) dann wieder mit den Übungsabenden begonnen. Der bisherige Chorleiter, Herr Lennier – Lage, kann sein Amt nicht wieder übernehmen und an dessen Stelle wird Herr Stolte – Lieme mit der Leitung des Chores beauftragt. …“
Mit diesen Worten ist der Neubeginn des Vereinslebens nach dem Zweiten Weltkrieg im Protokoll des Vereins festgehalten worden. Der Liemer Krug war noch nicht wieder eröffnet und so musste zunächst in der Gastwirtschaft Fricke gesungen werden.
Auf Anregung des Chorleiters Stolte wurde gleichzeitig auch mit dem Aufbau des Frauenchores begonnen, der sich schnell zu einer großen Chorgemeinschaft entwickelte.
In der gemeinsamen Jahreshauptversammlung am 10.04.1947 wurde das Verhältnis der Chöre zueinander bestimmt. Die beiden Chöre sollten unabhängig voneinander sein, eigene Vorstände wählen, getrennte Kassen führen und nur zu besonderen Anlässen gemeinsam auftreten, wie beispielsweise zum 40jährigen Bestehen des Vereins am 19.09.1948 auf dem Hof Nacke (Arlemann).
Bis Ende 1953 bestanden Männer- und Frauenchor nebeneinander, bis der Dirigent Walter Stolte die Leitung beider Chöre aus persönlichen Gründen niederlegte und sich damit die Frage stellte, unter welcher Chorleitung nun weiterhin gearbeitet werden sollte.
(Quelle: F. Starke – „Lieme – Eine Dorfgeschichte in Einzeldarstellungen“)