Anhand der Mitgliederentwicklung zeigte sich im Laufe des Jahres 1953 dass die beiden Chöre getrennt von einander nur bedingt lebensfähig sein würden. Eine große Mehrheit der Mitglieder befürwortete daher die Vereinigung der beiden Chöre zu einem gemischten Chor.
In der Jahreshauptversammlung am 09.01.1954 wurde ein entsprechender Beschluss gefasst, die Satzung geändert und ein neuer Vorstand gebildet, dessen Leitung Fritz Hofemann übernahm.
Als Dirigent wurde 1954 der Berufsmusiker Walter Meier aus Lieme gewählt. Mit ihm wurde erstmals seit Gründung des Vereins im Jahr 1908 ein Musiker und kein Lehrer Dirigent des Chores. Durch die Auswahl volkstümlicher Lieder konnte er die Sängerinnen und Sänger zu stärkerer Mitarbeit anspornen und dem Chor so neuen Auftrieb verschaffen, bis er das Amt dann 1984 an Carola Müller- Schmidt weitergab.
In der Nachkriegszeit legte die >>Harmonie>> Lieme besonderes Gewicht auf eine enge Verknüpfung mit dem gesamten dörflichen Leben. Überzeugende Belege dafür sind die regelmäßige Teilnahme an kirchlichen Veranstaltungen, die Mitgestaltung der Dorffeste und der Altenweihnachtsfeiern sowie Ständchen bei Alters- und Ehejubiläen.
Der Chorgesang hat in den vergangenen Jahrzehnten in Lieme einen festen Platz im Leben des Dorfes gefunden. Besonderer Dank gilt dabei dem persönlichen Einsatz und der Mitarbeit der Frauen und Männer des Vereins.
Die Zunahme elektronischer Medien macht es den Gesangvereinen in der heutigen Zeit immer schwerer. Die Aufforderung, die der Verfasser des folgenden Artikels über die Gründungsversammlung des MGV >>Harmonie>> Lieme am 14.12.1908 in der Lippischen Post an seine Leser richtet, ist damit so aktuell wie eh und je:
>>Alle denen, die Freunde heiterer Volkslieder sind, sich aber bis jetzt noch nicht dem Gesangverein angeschlossen haben, möge daher zugerufen werden, schließt euch dem Gesangverein an und sorgt für seine Lebensfähigkeit!>>
(Quelle: F. Starke – „Lieme – Eine Dorfgeschichte in Einzeldarstellungen“)