Zu einer rekordverdächtigen Veranstaltung wurde die Deutsche Meisterschaft der Schüler im rheinland-pfälzischen Worms für den RSV „Tempo“ Lieme. Der in diesem Jahr 120-jährige Radsportverein zeigte eine Dominanz, die bundesweit seines gleichen sucht: Neun Starts erreichte kein anderer Verein, mit vier Bronzemedaillen und einer Goldmedaille wurde Marlene Engelkemeier erfolgreichste Sportlerin der Veranstaltung und mit neun Jahren dürfte ihre Schwester Greta Engelkemeier vermutlich die jüngste Deutsche Meisterin aller Zeiten auf dem Kunstrad geworden sein.
Mannschaften
(Bild: Mathilda Jungert, Letizia Herter, Emmy Hoffmann und Marlene Engelkemeier auf Bronzekurs im 4er Kunstradsport)
Imponierend ist nicht nur die Spitze, sondern auch die Breite des Vereins. Vom 15. Platz startend freuten sich im 4er Einradsport der Schülerinnen Lilith Haar, Lena Nolting, Friederike Rassokha und Luisa Rückert über ihre Qualifikation. Sie zeigten ein derart fehlerfreies Programm und belohnten sich mit einem unerwarteten zehnten Rang.
Im 4er Kunstradsport der Schülerinnen gingen zwei Tempo-Teams an den Start. Für die sehr junge Mannschaft Tiana Albrecht, Greta Engelkemeier, Lena Nolting und Friederike Rassokha war es sensationell überhaupt eine Startberechtigung erfahren zu haben. Dementsprechend unbekümmert begeisterten sie mit einer fehlerfreien Vorführung. Ihre Vereinskameradinnen Marlene Engelkemeier, Letizia Herter, Emmy Hoffmann und Mathilda Jungert wurden auf Platz vier eingestuft. Aufgrund eines souveränen Auftritts konnte eine Mannschaft überholt werden und glücklich sprang das Quartett aufs Podest um die Bronzemedaillen entgegenzunehmen.
(Bild: Mathilda Jungert, Letizia Herter, Lena Nolting, Kathleen Herter, Emmy Hoffmann und Marlene Engelkemeier fahren der Bronzemedaille entgegen)
Vergleichbar die Situation im 6er Kunstradsport. Hier wurden Marlene Engelkemeier, Kathleen und Letizia Herter, Emmy Hoffmann, Mathilda Jungert und Lena Nolting auf Rang 5 eingestuft. Schnell bogen sie jedoch auf die Überholspur ein und mit einer fehlerfreien Leistung, die sogar Bestleistung bedeutet, war ebenfalls der Sprung auf dritte Siegertreppchen geschafft. Ein Auftakt nach Maß am ersten Veranstaltungstag.
Einer-Kunstradsport
(Bild: Die erfolgreichste Sportlerin der Veranstaltung Marlene Engelkemeier beim Kehrlenkerstand; hier: 3. Platz im 1er Kunstradsport)
22 Sportlerinnen stellten sich im 1er Kunstradsport der Schülerinnen dem Kampfgericht. Um fünf Plätze verbesserte sich Emmy Hoffmann mit einer starken Leistung auf Platz 15, während sich Mathilda Jungert zwei Plätze davor Rang 13 sicherte. Das Spitzentrio reichte fast die gleiche Punktzahl ein. Marlene Engelkemeier zeigte willensstark, dass sie auch eine kleine Panne überstehen kann und nach einer ansonsten beeindruckenden Kür nahm sie ihre dritte Bronzemedaille entgegen.
Zweier-Kunstfahren
(Bild: Greta und Marlene Engelkemeier, Deutsche Meister 2024, beim Steuerrohrsteiger mit Schultersitz)
Waren bisher schon die Nerven der Sportlerinnen, Trainerinnen und der zahlreichen Fans bis auf das Äußerste angespannt, sollte es im Zweier-Kunstradsport der Schülerinnen noch spannender werden. Die Tempo-Duos Mathilda Jungert/Friederike Rassokha (Platz 3) und Greta und Marlene Engelkemeier (Platz 2) hatten sich eine hervorragende Ausgangsposition erarbeitet, doch wie im echten Leben kommt auch im Sport der Lohn erst nach der Arbeit. Aber der Trainingsfleiß zahlte sich aus. Mathilda Jungert/Friederike Rassokha beherrschten alle Übungen, das Kampfgericht fand nur 7,05 Punkte Abzug und dadurch waren die Bronzemedaillen für die Mädchen und die vierte Drittplatzierung für den RSV „Tempo“ Lieme gesichert. Auch das Geschwisterpaar Greta und Marlene Engelkemeier ließen sich von dem Flair einer Deutschen Meisterschaft nicht ablenken und begeisterten die Zuschauer derart, dass unüblicher Weise sogar während der Vorführung Applaus aufbrandete. Richtig laut wurde es nach Abschluss der Kür, dann selbst das Kampfgericht fand minutenlang keine Abzüge und bei 81,35 ausgefahrenen Punkten blieb die Anzeige stehen. Auch das letzte startende Paar aus Wendlingen/Denkendorf zeigte sich in sehr guter Verfassung, doch eine kleine Unaufmerksamkeit kostete nicht nur Punkte sondern auch Zeit, die am Ende fehlte. Die Anzeige blieb bei 78,91 ausgefahrenen Punkten; der Titel „Deutscher Meister 2024“ ging an Greta und Marlene Engelkemeier vom RSV „Tempo“ Lieme! Freudentränen ohne Ende beim fast 50-köpfigen RSV-Tross; die heimische Bega wäre über die Ufer betreten!
(Bild: Friederike Rassokha und Mathilda Jungert, 3. Platz, beim Kehrsteuerrohrsteiger)
Das Trainerteam Katrin Andresen, Birte Engelkemeier, Alexandra Pawletta, Ramona Petz und Carina Schuster dürfen Stolz sein. Unzählige Trainingsstunden dankten elf Sportlerinnen mit einem tadellosen Auftreten!
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